KOMMUNALE ENERGIEVERSORGUNG

Der rasche Atomausstieg, der Klimawandel, steigende Energiepreise und der technologische Fortschritt sind Vorgänge, die die kollektive Verbrauchermentalität verändern. Viele Menschen sind dadurch von „passiven Gebührenzahlern” zu umweltbewussten Kunden geworden, die bei der Stromgewinnung ein Wörtchen mitreden wollen. Durch neue Technologien, die intelligente Versorgungsnetze ermöglichen, können Stromkunden von den Unternehmen heute die nötigen Informationen und Kontrollmöglichkeiten erhalten, um ihre Verhaltensweisen tatsächlich zu ändern und dadurch den Stromverbrauch und die Kosten zu senken.

 

Die heute genutzten Stromnetze wurden zu einer Zeit entwickelt, als Strom billig, die Umwelt nicht das Topthema und der Kunde kein besonderer Strategiefaktor war. Diese Netze waren zentralisiert, genau überwacht und durch eine relativ kleine Zahl von Kraftwerken versorgt. Die Ineffizienzen unserer aktuellen Stromnetze sind systemischer Natur. Da keine oder nur wenige intelligente Systeme vorhanden sind, um für Lastausgleich zu sorgen und den Leistungsfluss zu überwachen, geht den Stromnetzen weltweit so viel Elektrizität verloren, dass damit Indien, Deutschland und Kanada versorgt werden könnten. Dazu kommt der nun beschlossene Atomausstieg. Kann damit überhaupt die Versorgung sichergestellt werden? Vielleicht für den privaten Verbraucher – aber wie sieht es mit dem produzierenden Gewerbe aus? Gerade hier an der Saar, wo es viele Unternehmen gibt, die auf eine sichere und preisgünstige Versorgung angewiesen sind. Ist der Ausstieg ein Rückfall in alte Technologien? Oder ist er die Wende hin zu erneuerbaren Energien? Und was kostet dies alles? Wandert die energieintensive Industrie jetzt aus Deutschland ab? Überdies stellen Regulierungen, zunehmende Abgabenlasten bei gleichzeitig steigendem Wettbewerbsdruck durch die Marktöffnung für Drittanbieter sowie beachtliche technische Fortschritte und sich verändernde Energieverbrauchscharakteristika kommunalwirtschaftliche Energieversorger vor neue Herausforderungen. Ein weiteres Problem für die Versorgungssicherheit privater und gewerblicher Kunden durch kommunale Anbieter ist der umfangreiche Paradigmenwechseln sowohl auf den Rohstoffmärkten als auch bei der europäischen und nationalen Energie- und Klimapolitik. Dazu sind „neue“ Themen mit Einflussrelevanz auf die zukünftige Markt- und Strategieentwicklung entstanden, z. B. Elektromobilität oder „Smart Grids“. Wie müssen sich die kommunalen Energieversorger heute strategisch positionieren, um auch zukünftig gut im Markt aufgestellt zu sein? Welches sind die entscheidenden Stellschrauben? Welche Geschäftsfelder versprechen Zukunftschancen? Und wie können diese eingesetzt werden, um im Kontext von Regulierung und Wettbewerb langfristig zu den Gewinnern zu zählen und dabei auch noch sicherzustellen, dass der Strom bei uns Verbrauchern weiterhin aus der Steckdose kommt?

 

Sie sind herzlich eingeladen, sich ein Bild davon zu machen, ob und wie eine kostengünstige Energieversorgung sichergestellt werden kann. Diskutieren Sie mit.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.in Kooperation mit der Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker

Mitwirkende:

Dr. Dieter Attig

Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken AG

 

RA Joachim Malter

Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes

 

Dr. Michael Brand

Geschäftsführer, Institut für Zukunftsenergiesysteme

 

Moderation

 

Norbert Klein
Chefredakteur Fernsehen Saarländischer Rundfunk

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