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... der Villa Lessing

„Energiewende ins Nichts!“

In Zukunft alles Nano oder was?

 

Während Japan wegen des Tsunami auf sechs Prozent seines Stroms verzichten muss, schaltet Deutschland sieben Prozent freiwillig ab. Wir haben ja unsere Intelligenz und die erneuerbaren Energien. So denken viele. Aber Vorsicht, der Schein trügt. Unser Land ist zwar schon heute Weltmeister beim Sonnenstrom und Vize beim Windstrom. Es gibt kaum einen Flecken, wo nicht die Solardächer glitzern und die Windflügel brummen. Trotz dieses anscheinenden Erfolgs wird die Energiewende scheitern. Dafür gibt es drei Gründe: Die Kosten, die fehlenden Stromspeicher und der ungeheure Flächenbedarf. Werden alle Pläne der Bundesregierung umgesetzt, müsste ganz Deutschland in eine Energieerzeugungslandschaft umgewandelt werden. Kein Stein bliebe auf dem anderen. Eine „Große Transformation“, wie es der wissenschaftliche Beirat WBGU nennt. Das bleibt auf Deutschland beschränkt, denn eine globale Energiewende wird es nicht geben, da die meisten Länder dafür zu arm sind. Um globale Probleme zu lösen, wird bezahlbare Energie benötigt. Deutschland sollte daher die Erforschung der Kernfusion vorantreiben. Es hat mit seinem Stellerator in Greifswald die Nase vorn, aber es wendet dafür nur ein Sechzigstel der öffentlichen Mittel auf, die die grünen Energien durch die Einspeisesubventionen erhalten. Nach heutigem Wissen bietet einzig die Fusion die Möglichkeit, den Menschen der Zukunft einen Lebensstandard zu ermöglichen, der so hoch ist wie heute. Nur mit leistungsstarken Energiequellen ist es denkbar, die langfristig auf die Menschheit zukommenden wirklich großen Probleme zu lösen und auch hochfliegende Visionen zu realisieren.

 

Ungeachtet der deutschen Bemühungen werden die globalen Kohlendioxidemissionen laut der Prognosen der Bundesanstalt für Geowissenschaften BGR noch mindesten bis 2035 weiter ansteigen. Wenn der Weltklimarat mit seinen neuesten Berechnungen Recht hat, können dann weder die Zwei-Grad-Grenze noch die Drei-Grad-Grenze eingehalten werden. Wir brauchen also einen Plan B für das Klima.

 

Manche Lösung großer Probleme liegt im ganz Kleinen. Das Klima reagiert äußerst empfindlich auf Nanopartikel. Mit jedem Atemzug gelangen Abermillionen von Nanopartikel in die Lunge, sogenannter Ultrafeinstaub. Die Schwebeteilchen, die auch Aerosole genannt werden, stammen aus vielfältigen, natürlichen und künstlichen Quellen. Auf das Klima wirken sie kühlend. Hier eröffnet sich vielleicht eine neue Möglichkeit, das Klimaproblem zu lösen. Die Erforschung des Ultrafeinstaubs ist Teil der Nanowissenschaften, die auch bei der Energieumwandlung und der Energiespeicherung mit neuen Ideen aufwarten. Die Nanotechnologie bietet schon heute beachtliche Anwendungen. Die Computer werden intelligenter, die Handys kleiner. Noch mehr allerdings faszinieren die Möglichkeiten, die in der Zukunft liegen, zum Beispiel in der Medizin. Können spezielle Nanopartikel tatsächlich bald gezielt Krebszellen attackieren? Zeit für eine Bestandsaufnahme: Was ist Nanotechnologie? Wo kommt sie bereits zum Einsatz? Was kann sie zur Lösung der großen globalen Probleme beitragen? Und welche Gefahren sind mit ihr verbunden?

 

All diese Fragen beantwortet Gert Ganteför, im richtigen Leben Physikprofessor, in seinem Vortrag. Die Beste NANO-Lehrmeisterin ist die Natur. Sie ist der reizvolle Ausgangspunkt des an sein Buch gekoppelten Vortrags, denn sie ist „die wahre Meisterin der Nanotechnologie“, wie Ganteför betont. Der Mensch beginnt gerade erst zu verstehen, welche Chancen und Risiken dieser noch unerforschter Bereich bereithält. Der Vortrag ist der unverzichtbare Einstieg in die Welt der Nanotechnologie – verständlich, unterhaltsam, spannend.

Veranstalter


Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar e.V.

Veranstaltungsleitung

Hermann Simon

Geschäftsführer

 

Organisation

Daniela Frieg

 

Gast

Prof. Gerd Ganteför

Fachbereich Physik

Universität Konstanz

 

 

 

 

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