BREIT: MEIN LEBEN ALS KIFFER

Besonders Eltern kennen dieses Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit gegenüber Drogen. Während noch vor wenigen Jahren die meisten Eltern glaubten, ihr Kind sei bestimmt nicht gefährdet, sieht das heute anders aus. Da liest man Zeitungsberichte über immer jüngere Süchtige und immer mehr Drogenkriminalität. Oder man hört, dass ein Jugendlicher aus der Nachbarschaft alkoholabhängig geworden ist. Oder beim Einkauf in der Stadt begegnet man direkt der harten Realität der Drogenszene.

 

Nicht nur illegale Drogen wie zum Beispiel Cannabis und synthetische Drogen sind auf dem Vormarsch. Auch Alkohol, dessen Gefährlichkeit nach wie vor unterschätzt wird, macht immer mehr Kinder und Jugendliche krank und süchtig. Wie kann diese Entwicklung gestoppt werden? Und was können wir dagegen tun, dass immer mehr Kinder und Jugendliche süchtig werden? Jeder dritte Bundesbürger raucht, 9,5 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in riskanter Weise. Die Zahl der Medikamentenabhängigen wird auf mindestens 1,4 Millionen geschätzt. Hinzu kommen 120.000 bis 150.000 Opiatabhängige und mehr als eine halbe Millionen Menschen, deren Cannabiskonsum gesundheitsschädigende Ausmaße angenommen hat. Cannabis ist nach wie vor die am häufigsten konsumierte illegale Substanz. 7,4% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 35,0% der 18 bis 25-Jährigen in Deutschland hat 2010 Cannabis mindestens einmal probiert. Während es bei der Mehrzahl beim Probierkonsum bleibt, stellen die regelmäßigen und häufigen Cannabiskonsumenten die eigentliche Risikogruppe dar. Rund zwei Millionen vor allem junge Menschen konsumieren in Deutschland regelmäßig Cannabis, etwa 600.000 von ihnen weisen einen missbräuchlichen oder abhängigen Konsum auf. Aus den Einrichtungen der Jugend- und Drogenhilfe wird zunehmend von riskanten Konsummustern und Mischkonsum bei Cannabis berichtet. Die Zahl der Personen, die aufgrund Cannabisbezogener Störungen Beratungs- und Behandlungsstellen aufsuchen, nimmt entsprechend, trotz abnehmender Konsumprävalenzen, zu. Zwei Grundgedanken sind hier maßgeblich: Es hat keinen Sinn, nur die Herstellung und Verteilung von Drogen verhindern zu wollen. Das wird in absehbarer Zeit nicht gelingen. Und außerdem gibt es dann immer noch legale Rauschmittel – wie zum Beispiel Alkohol – im nächsten Laden zu kaufen. Stattdessen müssen die Anstrengungen verstärkt darauf gerichtet werden, die Entstehung und Entwicklung von Sucht zu stoppen. Es geht also in erster Linie nicht um die Bekämpfung von Drogen, sondern um die Verhinderung von Sucht. Die beste Methode Sucht zu verhindern, ist nicht Behandlung, sondern Vorsorge. Man weiß inzwischen, dass eine erfolgreiche Vorsorge gegen Sucht sehr viel früher beginnen kann und muss, als man bisher vermutet hat. Wichtig ist also nicht nur die Behandlung (Therapie), sondern vor allem auch eine frühe Vorsorge (Prävention) gegen Sucht. Ein Patentrezept gegen Sucht gibt es jedoch nicht. Um all die Bereiche detailliert erörtern zu können, werden unsere Podiumsgäste, nach einem Impulsreferat eines Betroffenen und Austeigers aus der Szene, Herrn Amon Barth, die Möglichkeiten von Behandlungen und Vorsorgemaßnahmen unter der Leitung von Dr. Andreas Kindel diskutieren.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.

Mitwirkende:

Amon Barth
Autor des Buches „Breit: Mein Leben als Kiffer“

 

Dr. Horst Arend
Leiter der Beratungs- und Behandlungsstelle Caritasverband Schaumberg-Blies e. V. „DIE BRIGG“

 

Herbert Möser
Vorsitzender des saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes

 

Markus Zimmermann
Landesinstitut für Präventives Handeln Suchtbeauftragter der Landesregierung des Saarlandes

 

 Moderation

Dr. Andreas Kindel
Saarländischer Rundfunk

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