IN DER MITTE DEUTSCHLANDS

Mitteldeutschland: mit Großereignissen von epochaler Bedeutung für die Welt und politischer, kultureller sowie religiöser Wucht hat dieser Landstrich das ganze Deutschland immer und immer wieder prägen können – bis auf den heutigen Tag. Wir denken an Luther in Wittenberg und auf der Wartburg, an J. S. Bach, an die Thomaner, an R. Wagner und F. Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig, an unsere Klassiker in Weimar und an das radikal moderne, ja revolutionäre Bauhaus dortselbst und in Dessau. In Sichtweite Weimars liegt aber auch das KZ Buchenwald, ein Ort maßloser politischer Verbrechen. Im Europa der Kathedralen hatten die Naumburger Meister eine herausragende Stellung. Ihre Skulpturen – darunter die Uta – haben ihren Weltrang behalten. Behalten hat ihn auch der rätselhafte Mann aus Naumburg, Nietzsche, der, wie wenige sonst, das moderne Denken zugleich erschüttert und geprägt hat.

 

Die Montagsdemonstrationen in Leipzig im großen Wendejahr 1989 sind unvergessen, als – ausgehend von der Nikolaikirche – das Volk in der DDR („Wir sind das Volk“) die kommunistische Diktatur ins Wanken brachte, bevor am 9. November die Berliner Mauer fiel. Wer, wenn man den Namen der Stadt Halle hört, dächte nicht an deren Sohn  Hans-Dietrich Genscher? Ohne ihn sähe das politische Deutschland und Europa heute anders aus. Überhaupt Halle: in der Stadt Händels sind die „Franckeschen Stiftungen“ ein noch heute in ganz Europa gerühmtes Vorbild für praktische Nächstenliebe aus dem Geiste pietistischer Frömmigkeit. Zuletzt war es die mysteriöse Himmelsscheibe von Nebra, ein fernes Zeichen einer Hochkultur der Bronzezeit in diesem Land, die der Stadt Ruhm einbrachte. Und Bitterfeld, Merseburg, Leuna? Weniges erinnert heute noch – mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung – an den industriellen Steinzeitkommunismus der DDR, der den Menschen buchstäblich die Luft zum Atmen nahm und sie in ihrer kreatürlichen Existenz bedrohte.

 

Das will bedacht sein, wenn der Aufbau einer hochmodernen, konkurrenzfähigen und lebensfreundlichen Industrie in einem geschundenen Land richtig gewürdigt werden soll. Auf dem Programm unserer politischen Zeitreise stehen auch das Gartenreich Wörlitz, die Lutherstadt Wittenberg und das mittelalterliche Quedlinburg, welches die glanzvollsten Hoftage der ottonischen Reichskaiser sah. An allen Orten unserer Reise werden wir bedeutende Schauplätze der Geschichte, Kultur und Politik besuchen und mit Zeitzeugen sowie Fachleuten sprechen.

Auszug aus dem Reiseprogramm

 

1 Tag Mittwoch 29.06
Anreise von Saarbrücken nach Leipzig mit Zwischenhalten in Eisenach / Wartburg (Besichtigung / Mittagsimbiss) und Naumburg.

 

2 Tag Donnerstag 30.06
Leipzig ganztägig mit Besuchen / Gesprächen in der Nikolaikirche
(Montagsdemonstrationen), der Thomaskirche und dem Bachmuseum. Thematischer Stadtrundgang. Orgelkonzert.

 

3. Tag Freitag 01.07
Halle. Thematischer Stadtrundgang. Besuche in den „Franckeschen Stiftungen“ und dem „Roten Ochsen“ (NS- und STASI-Verbrechen).
Nachmittags: Besuch der „Arche Nebra“ (Himmelsscheibe).

 

4 Tag Samstag 02.07
Dessau (Bauhaus, Museum); Gartenreich Wörlitz (geführte Spaziergänge mit Mittagsimbiss), Lutherstadt Wittenberg (thematische Führung und Gespräch i. d. Stadtkirche).

 

5 Tag Sonntag 03.07
Quedlinburg (thematische Führung / Politik und Geschichte der Ottonen). Mittagsimbiss. Abreise nach Saarbrücken. Ankunft ca. 21h.

Leistungskatalog

 

Das Programm beinhaltet:
An- und Abreise in einem Autobus modernster Ausstattung.
4 Übernachtungen in einem guten bis sehr guten, zentral gelegenen Hotels in Leipzig.
Volle Verköstigung (Frühstück, sättigender Mittagsimbiss und Abendessen) an allen Tagen.
Sämtliche Eintritte und Gebühren für alle im Reiseplan angegebenen Programmpunkte sind in den Reisekosten enthalten.
Nicht enthalten sind individuell zu buchenden Konzert und/oder Theaterbesuche.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.

Seminarleitung:

Werner Brockjan

Downloads


Einladung Anmeldung Reiseprogramm

Der Villa Lessing Newsletter