FRÉDÉRIC CHOPIN

Ein Komponist, dessen Werke mit politischem
Gedankengut und poetischer Klangsprache eine
außergewöhnliche Expressivität ausstrahlen.

 

Frédéric Chopin war ein Künstler der Zwischenstufen. Als Sohn einer polnischen Adeligen und eines französischen Hauslehrers bei Warschau geboren, zeigte er bald ein ausgesprochen musikalisches Talent, welches sein kunstaffines Umfeld zu fördern wusste. Mit sieben komponierte er erste Stücke, bald darauf saß er auf der Bühne; seine Scheu vor dem Publikum verlor er jedoch nie. Nach Studienjahren in Warschau und einem kurzen Aufenthalt in Wien zog Chopin nach Paris, wo er beinahe die Hälfte seines kurzen Lebens verbrachte. Die französische Hauptstadt war ihm die „schönste aller Welten“, aber niemals Heimat: Auf dem Papier war er ebenso Franzose wie Pole, dennoch fühlte sich Chopin im Geburtsland seines Vaters zeitlebens als Immigrant. Nach seinem Tode blieb sein Körper in Paris, sein Herz aber wurde auf seinen Wunsch hin nach Warschau gebracht. „Er war wie seine Musik – zärtlich und leidenschaftlich“, so beschrieb ihn die Tochter seiner langjährigen Geliebten, der Schriftstellerin George Sand. Seine schwächliche Konstitution versagte es ihm allzu oft, dem Freiheitsdrang, dem er in seinen Stücken Ausdruck verlieh, auch im Leben nachzugehen. Frédéric Chopin komponierte hauptsächlich Werke für Klavier. Von Polonaisen über Walzer bis hin zu Balladen übte er sich an verschiedenen Stilrichtungen und war sich dabei stets bewusst, was es heißt, Form und Klangverständnis seiner Vorgänger zu würdigen, um dann in neue, eigene Klanggestalten aufzubrechen. Ein bedeutendes Merkmal seiner Musik ist das Rubato-Spiel. Es ist die Fertigkeit, sich von einem festgelegten Tempo zu befreien. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass nach einem Anziehen des Tempos dasselbe wieder zu entschleunigen ist, und umgekehrt. Das Entscheidende hierbei ist, weder das ursprüngliche Tempo zu verlieren, noch den Fluss des gesamten Stückes zu unterbrechen.

 

Rick-Henry Ginkel und Joscha Faralisch geben bei dieser musikalisch-literarischen Abendveranstaltung Einblicke in das Schaffen und Wirken Frédéric Chopins. Eine Auswahl seiner Klavierstücke wird dargeboten und interpretatorisch betrachtet. Begleitend dazu kommen zahlreiche Zeitgenossen und spätere Bewunderer Chopins zu Wort, darunter Heinrich Heine, George Sand, Thomas Mann und Gottfried Benn. Mehr als Information soll die Veranstaltung dabei Eindrücke vermitteln. Denn „der erstaunliche Charme, die Poesie und die Originalität, die vollkommene Freiheit und die absolute Klarheit von Chopins Spielen können nicht beschrieben werden“ (Karol Mikuli, Schüler Chopins).

 

Rick-Henry Ginkel, geboren 1991 in Neunkirchen, ist Stipendiat der Villa Lessing und studiert in Saarbrücken an der Hochschule für Musik Saar Klavier als Hauptfach bei Prof. Kristin Merscher.
Joscha Faralisch, geboren 1991 in Saarbrücken, studiert an der Eberhard Karls Universität Tübingen Germanistik und Komparatistik.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.

Mitwirkende:

Rick-Henry Ginkel
Klavier, Student der Hochschule für Musik Saar

&

Joscha Faralisch
Student der Germanistik und Komparatistik Eberhard Karls Universität Tübingen

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