Studienreise
Oktober 2016

LOTHRINGEN – IM HERZEN EUPOPAS!
Ein politisch-historischer Besuch bei unseren Nachbarn:
Metz – Nancy – Verdun
1. – 3. Oktober 2016


 

Unsere diesjährige Studienreise führt uns in die direkte Nachbarschaft: nach Lothringen – Nancy, Metz und Verdun sind unsere Ziele.
Wir begeben uns in einen Landstrich im Herzen Europas, in dem so Vieles an Wohl und Wehe im Verhältnis von Deutschen und Franzosen geschehen ist.
Was wissen wir noch von den politischen Akteuren und ihrer Politik, die von Lothringen aus die Verfeindung beider Nationen überwand und uns ein gemeinsames Europa in Frieden und Wohlstand schenkte, ein Gut, das zu hüten, an die erste Stelle aller Politik gehört.
1950, fünf Jahre nach Kriegsende und nur ein Jahr nach Gründung der BRD, glaubte der Lothringer Robert Schuman – damals französischer Außenminister – den Schlüssel für einen „Ewigen Frieden“ in Europa gefunden zu haben.
Sein Vorschlag vom 9. Mai 1950, die „Gründungsurkunde“ der Europäischen Gemeinschaft schlechthin, war inspiriert von einer – von Bundeskanzler Adenauer willkommen geheißenen – Idee: Europa, das über die Jahrhunderte ein Schlachtfeld so vieler Kriege gewesen war und ein Friedhof für Millionen von Menschen wurde, kann Frieden nur finden, wenn den Nationalstaaten die Verfügungsgewalt über ihre Kriegsmittel (Montan-, Schwer- und damit Waffenindustrie) genommen und einer gemeinsamen (europäischen) Institution unterstellt würde. Wie oft mussten die Bewohner des östlichen Lothringen und des ganzen Elsass die Staatsbürgerschaft wechseln, ohne auch nur ihre Heimat je verlassen zu haben? Die wechselnden Staatsgewalten kamen zu ihnen und gingen – im Gepäck hatten sie oft genug Unterdrückung, Enteignung, Tod und Vertreibung.
Robert Schuman (*1886), gebürtiger Reichsdeutscher mit deutsch-lothringischem Vater und luxemburgischer Mutter erfuhr das am eigenen Leibe.
Besonders die Verfeindung Deutschlands und Frankreichs war das bis dahin offene Geschwür des europäischen Leidens am Krieg, das 1916, in der Schlacht von Verdun, seinen Höhepunkt erreichte.
Es blieben die Traumata in den „Lettres de Poilus“ und die „Farbe der Tränen“ der Kriegsmaler.
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ (Hölderlin). Einen besseren Ort als Verdun konnte es deshalb nicht geben, als sich Francois Mitterand und Helmut Kohl über den Gräbern der Gefallenen an die Hand nahmen, um sich ihrer Brüderlichkeit zu versichern.
Nahe Metz ist Robert Schuman begraben. Er liebte diese Stadt, in der er ein deutscher Rechtsanwalt war und im Ersten Weltkrieg dem Deutschen Reich diente. Danach wurde er Franzose – und blieb es zeitlebens. Auch Alexis de Tocqueville, der intellektuelle Waffenschmied der französischen Republik, der Demokratie und des Freihandels, war eng mit Metz verbunden, wie auch der „poète maudit“ und spätere Kommunarde Paul Verlaine.
Gäbe es überhaupt – abgesehen von Paris – Jugendstil (Art Nouveau) in Frankreich ohne Nancy? So jung, so modern, urban und dem Industriezeitalter zugewandt war keine andere Stadt Frankreichs. Hauptstadt des französischen Ostens war sie sowieso, nachdem Lothringen 1766 an Frankreich fiel. Nancy wurde französisch und blieb es – anders als Metz und Straßburg. Bis ins ferne Polen gehen die historischen Verbindungen Nancys, weil einst ein polnischer König (Stanislaw Leszczynski) Herzog von Lothringen wurde. Er schenkte der Stadt einen Palast, der nun Weltkulturerbe ist.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihre Teilnahme.

 

 

Auszug aus dem Reiseprogramm:

Samstag, 1. Oktober 2016

Metz – Ein Kosmos der politischen (Geistes-) Geschichte Europas | Das Centre Pompidou und die Moderne in Metz | Robert Schuman – Ein Mann erdenkt Europa – Wenn das Robert Schuman wüsste! Ein Besuch bei Robert Schuman in Scy-Chazelles, Besuch an seinem Grab

 

Sonntag, 2. Oktober 2016

Nancy – Ein polnischer König in Lothringen – Weltkulturerbe Place Stanislas | La Citta Ideale: Wie Dante und die Renaissance nach Nancy kamen | Der Jugendstil (Art-Nouveau) in Frankreich – Die Ecole de Nancy | Villa Majorelle

 

Montag, 3. Oktober 2016

Verdun – Warum Verdun? | Das große Schlachten, In der Festung Douaumont | Das Beinhaus und der Soldatenfriedhof, Versöhnung über den Gräbern: Helmut Kohl und Francois Mitterand in Verdun | Im Bajonettgraben – Lebendig begraben | Fleury – Ein Dorf, ausgelöscht vom Antlitz der Erde

 

 

Das Programm beinhaltet:

  • alle Transporte ab/bis Saarbrücken in einem Autobus modernster Ausstattung
  • 2 x Übernachtungen incl. Frühstück in einem zentralen Hotel in Nancy
  • 2 x mehrgängiges Abendessen
  • 1 x Mittagessen (Festung Verdun)
  • sämtliche Kosten für Eintritte, Führungen etc.
  • Programme bei An- und Abreise
  • Studienreisereader
  • Nicht enthalten sind individuell zu buchende Konzert- und/oder Theaterbesuche und sonstige Aktivitäten außerhalb des Programms.

 

Teilnehmerbeitrag

320,00 € pro Person im Doppelzimmer
360,00 € pro Person im Einzelzimmer

 

Anmeldeschluss
1. September 2016

Veranstalter


Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar

Leiter der Studienreise:

Werner Brockjan – Berlin

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