Veranstaltungen
... in der Villa Lessing

„Tagebuch eines griechischen Euro“
mit Jorgo Chatzimarkakis, Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung und Autor
Moderation: Dr. Jürgen Albers, SR 2 KulturRadio


Am 8. April 2001 wird um 11.33 Uhr in der staatlichen Münzprägeanstalt Athens eine griechische Ein-Euromünze gestanzt. Als monetärer Newcomer beginnt dieser griechische Euro spontan Tagebuch zu führen und tut dies bis zu seinem vorzeitigen Ende am Meeresgrund vor der Insel Ägina im März 2015. Dazwischen liegen turbulente Jahre, in denen die hellenische Euromünze durch die Hände mehrerer Besitzer wandert: Bettler und Oligarchen, Griechen und Deutsche, Politiker und Demonstranten, Einwanderer und Nationalisten. In den ersten Jahren seiner Existenz beherrscht ein Hochgefühl die Hellenen. Voller Stolz bekennen sie sich zu ihrer Mitgliedschaft in der Euro-Familie, gewinnen die Fußball-Europameisterschaft, Athen wird zum Schauplatz der Olympischen Spiele und Griechenland wähnt sich angekommen im Zentrum der Welt. Dann schleichen sich erste politische Manipulationen ein. Das Vertrauen zwischen Nord- und Südeuropäern wird erschüttert. Das Ausbrechen der Staatsschuldenkrise 2009 wirft den griechischen Euro in ein Wechselbad der Gefühle; von den großen Demonstrationen in Athen bis hin zum politischen Gipfeltreffen in Cannes, das die deutsche Bundeskanzlerin weinen und den griechischen Ministerpräsidenten zurücktreten lässt. Unser Protagonist spürt schmerzlich den wachsenden politischen Liebesentzug. Er erlebt die Erfahrungswelten sowohl der Leidtragenden als auch der Nutznießer dieser alles erfassenden Eurokrise, durchleidet die Doppelzüngigkeit von Politikern und Bänkern ebenso wie die Hilflosigkeit der einfachen Menschen. Am Ende wird unser griechischer Euro zum Hauptzeugen aller Rettungsversuche der Anfang 2015 gewählten Regierung und macht sich Gedanken grundsätzlicher – um nicht zu sagen: existenzieller – Art über das eigene Sein. Jorgo Chatzimarkakis erlaubt dem Leser mit seinem ‚Tagebuch eines griechischen Euro‘ einen Blick hinter die Kulissen der Eurokrise – aus der Perspektive der täglichen Nutzer und Ausnutzer der europäischen Währung. Mal naiv, mal satirisch kommentiert Chatzimarkakis‘ Hauptfigur die konflikthafte Chronik Europas der letzten Jahre: eine moderne Geschichte über Liebe, Glaube, Hoffnung und eine Abenteuerreise durch Politik, Wirtschaft, Medien. Wer das Tagebuch liest, wird verstehen, wie und warum es zum schwierigen Verhältnis der Griechen zum Euro kommen konnte.

Jorgo Chatzimarkakis ist Deutsch-Grieche und kretischer Saarländer, langjähriger Europaabgeordneter und heute Autor, Unternehmer und Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung. Chatzimarkakis war FDP-Politiker und saß von 2004 bis 2014 für die Liberalen im Europaparlament. Auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise war sein Urteil in vielen Talksendungen im deutschen Fernsehen sehr gefragt. Vor seinem Mandat und auch heute wieder agiert er als Unternehmer. Als geschäftsführender Gesellschafter in Deutschland entwickelt er Seniorendörfer und Rehabilitationszentren auf Kreta. Er ist darüber hinaus als Autor tätig und hat die Euro-Krise mit seinem „Tagebuch eines griechischen Euro“ auch literarisch verarbeitet.

 

 

Veranstalter


Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar

Veranstaltungsleitung

Hermann Simon

Geschäftsführer

 

Organisation

Daniela Frieg

 

Gast

Jorgo Chatzimarkakis

Präsident der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung und Autor

 

Moderation

Dr. Jürgen Albers

SR 2 KulturRadio

 

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Einladung

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