Wolfgang Amadeus Mozart

„Mozart. Vatergott und Gottessohn“ . Eine szenische Lesung mit diesem Titel auf dem Gabentisch der Villa Lessing zum Weihnachtsfest? Natürlich ist dies kein „Krippenspiel“, aber ein Vatergott und ein Gottessohn – dafür ist Weihnachten doch die Geburtsstunde!

 

Wolfgang Amadeus (Gottlieb!) Mozart erklärte einmal brieflich: „Nach dem lieben Gott kommt gleich der Papa“. Amadeus vergötterte zumindest als Knabe und noch als junger Mann seinen Vater Leopold. Es war dies überhaupt ein symbiotisches Vater-Sohn-Verhältnis, in dem zwei Menschen (von denen der eine als „Götterliebling“ galt und gilt) sich am Ende möglicherweise wie zwei Schlinggewächse zu ersticken drohten. Dieser Vater hatte von seinem Sohn eine ungewöhnliche Hingabe, ja Opferbereitschaft – dokumentiert in mehreren seiner Briefe – erwartet: „Auf dich kommt‘s an, mich zu töten oder beim Leben zu erhalten. An deinem Leben hängt mein Leben“. Klingen da nicht archaische Motive von Abrahams Zeiten her zu uns hinüber? Und wie endet der Gottessohn Christus? Warum nach Weihnachten der Karfreitag? Dunkle, düstere Rituale …

 

Letztlich hat sich der Sohn Mozart aus einer prekären Umklammerung vom Übervater zu befreien vermocht – durch die Liebe zu einer Frau (Constanze Weber). In Mozarts Oper „Idomeneo“, die er 1780/81, mit 24 Jahren also, in München komponiert hat, gibt es auch einen Vater (Idomeneo), der zu seiner eigenen Rettung den Opfertod seines Sohnes (Idamantes) fordert. Und hier heißt es am glücklichen Ende, das sich der Opferbereitschaft einer liebenden Frau (Ilia) verdankt: „Die Liebe hat gesiegt. Der Vater sei nicht länger König, sondern sein Sohn. Es herrsche wieder der Friede!“ Und der Schlußchor besingt Gott Amor und die Liebe.

 

Nach der Uraufführung seiner Oper „Idomeneo“ verlässt Mozart den Vater, zieht nach Wien und heiratet gegen alle väterlichen Widerstände seine Constanze. So passen alle genannten Motive (aus der Biografie Mozarts, seiner Oper „Idomeneo“ und aus dem Alten und Neuen Testament), die Bernd Reutler in seinem Theaterstück „Mozart. Vatergott und Gottessohn“ miteinander verquickt hat, doch nachvollziehbar und gut zusammen. Und alles in allem passt dies dann auch zu Weinachten, dem Fest des Friedens und der Liebe.

 

Mit der szenischen Lesung wird dies durch die genannten Profischauspieler auf lebendige Weise deutlich werden. Und Mozarts Musik (des Vaters und des Sohnes) kommt dabei auch nicht zu kurz…

 

„Mozart – Vatergott und Gottessohn“ ist im Terplan-Theaterverlag erschienen.

Veranstalter


Villa Lessing e.V.

Mitwirkende:

Nicolas Bertholet
Wolfgang Amadeus Mozart

 

Jürgen Kirchhoff
Leopold Mozart

 

Peter Tiefenbrunner
Graf Arco, Prinz von Nassau-Saarbrücken,
Francois Haina (Trompeter), Anton Raaff (Tenor)

 

Barbara Scheck
Idamantes

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Einladung

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