Die französische Ratspräsidentschaft 2022
Ein neuer Elan für die Zusammenarbeit in Europa?

Table Ronde mit:

  • Prof. Ulrich Pfeil
  • Prof. Corine Defrance
  • Jun.-Prof. Florian Weber
  • Prof. Hans-Jürgen Lüsebrink

Präsenz- & Online-Veranstaltung
Donnerstag, 10. März 2022 um 19:00 Uhr
Villa Lessing, Liberale Stiftung Saar
und live auf unserer Facebook-Seite
Aus organisatorischen Gründen, Limitierung der Sitzplätze und nach der aktuellen Verordnung ist eine schriftliche Anmeldung Pflicht: veranstaltungen@villa-lessing.de

Am 1. Januar 2022 übernahm Frankreich turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft. Wie erwartet, hat sich Paris dafür ambitionierte Ziele gesetzt und misst seiner Ratspräsidentschaft einen hohen Stellenwert zu. Fraglich ist jedoch, in welchem Maße diese umgesetzt werden können, denn der europäische Kontext ist schwierig und die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich verkürzen den Zeitraum für entsprechende Aktivitäten. Dennoch scheint Präsident Emmanuel Macron überzeugt davon zu sein, dass dies vielleicht eine letzte günstige Gelegenheit sei, trotz vieler Hindernisse Weichenstellungen für ein stärkeres, handlungsfähigeres Europa vorzunehmen. Zweitens sieht sich Frankreich als führendes Land Europas – vor allem in der Domäne Sicherheit – und damit in der Pflicht, Impulse für die europäische Verteidigungspolitik zu geben. Drittens erhofft sich Macron von einer erfolgreichen EU-Politik positive Effekte für den anstehenden Wahlkampf zur französischen Präsidentschaft. Daher hat sich Paris unter dem Motto »Relance, Puissance, Appartenance« (Aufschwung, Kraft, Zugehörigkeit) ein umfangreiches Programm für die EU-Ratspräsidentschaft vorgenommen.

Aber an diesem Abend soll nicht nur über die Ratspräsidentschaft Frankreichs und die EU gesprochen werden, sondern auch über die bilaterale Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland. Getragen von einem breiten zivilgesellschaftlichen Netzwerk, kulturellem Austausch, wirtschaftlicher Verflechtung und intensiver politischer Abstimmung auf Regierungs- und Verwaltungsebene, bildete sie den Kern des europäischen Integrationsprozesses und ist nach wie vor „der vielzitierte Motor“ der EU.

Bei aller Nähe und Verbundenheit zwischen den beiden Staaten offenbaren sich jedoch gerade in turbulenten Zeiten wie während der Euro- und Staatsschuldenkrise oder der Corona-Pandemie immer wieder auch Unterschiede in der politischen Kultur, der Wirtschaftsweise und dem Selbstverständnis. Für weiterführende Informationen über unseren Abend hinaus, lohnt sich ein Blick in den im November 2021 veröffentlichte „Länderbericht Frankreich“ von Corine Defrance und Ulrich Pfeil bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Er bietet grundlegende Informationen zu verschiedenen Aspekten der Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und internationalen Beziehungen Frankreichs.

Prof. Ulrich Pfeil

Professor für Deutschlandstudien an der Université de Lorraine, Metz. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsch-französischen Beziehungen, die Geschichte des Kalten Krieges und der deutschen Teilung sowie Versöhnungsprozesse in Europa.

Prof. Corine Defrance

Professorin für Zeitgeschichte am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, SIRICE, Paris) und lehrt an der Universität Paris 1-Panthéon-Sorbonne. Ihre Forschugnsschwerpunkte sind die deutsche Geschichte nach 1945, die deutsch-französische Geschichte und die Versöhnungsprozesse in Europa im 20. & 21. Jahrhundert. Neueste Veröffentlichungen: mit Ulrich Pfeil (Hg.), Länderbericht Frankreich, BpB, Bonn, 2021; mit  Tanja Herrmann & Pia Nordblom (éd.), Städtepartnerschaften in Europa im 20. Jahrhundert, Wallstein, Göttingen 2020 ; im Erscheinen: Françoise Frenkel (1889-1975). Portrait d’une inconnue, Paris 2022.

© Ladan Rezaeian – Fotostudio Ladan, Berlin

Jun.-Prof. Florian Weber

Studium der Geographie, Soziologie, Publizistik und Betriebswirtschaftslehre an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und an der Université Paris Ouest Nanterre La Défense. Es folgte 2012 die Promotion in Geographie und 2018 die Habilitation in Geographie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. F. Weber ist seit April 2019 Juniorprofessor für Europastudien | Schwerpunkte Westeuropa und Grenzräume in der Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung der Universität des Saarlandes. Zudem ist er Gründungs- und Clusterprofessor im Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes | CEUS, und seit Mai 2021 Mitglied im Direktorium.

Prof. Hans-Jürgen Lüsebrink

Studium der Romanistik, Geschichte, Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaften an den Universitäten Mainz und Tours. Études doctorales der Geschichtswissenschaften (Histoire des Mentalités, des Cultures et de l’Education“ – Mentalitäts- und Kulturgeschichte) an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Paris). Seit 1993 an der Universität des Saarlandes und seit 2018 als Seniorprofessor des Lehrstuhls für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation (mit Schwerpunkt Frankreich/Deutschland). Gleichzeitig verantwortlich für den Studiengang „Deutsch-Französische Studien“ (Metz/Saarbrücken/Luxembourg) (bilateraler Studiengang Metz-Saarbrücken, seit 2007 trilateraler Studiengang Metz-Saarbrücken-Luxembourg. Lüsebrink hatte in der Zeit eine Vielzahl an Gastprofessuren u.a. in Frankreich, Canada und Polen.

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Veranstalter


Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar

Veranstaltungsleitung


Hermann Simon
Geschäftsführer

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Daniela Frieg

Gäste


Prof. Ulrich Pfeil

Prof. Corine Defrance

Jun.-Prof. Florian Weber

Prof. Hans-Jürgen Lüsebrink

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