
SCHICKSALSTAG FÜR DAS SAARLAND UND EUROPA?
Die Saarabstimmung am 23. Oktober 1955
Norbert Klein im Gespräch mit Prof. Dr. Bärbel Kuhn, Dr. Hans-Christian Herrmann und Dr. Rudolph Brosig
Präsenz- & Online-Veranstaltung
Donnerstag, 23. Oktober 2025 um 18:00 Uhr
Kooperationspartner: Saarländischer Rundfunk, Union Stiftung, Stiftung Demokratie Saarland
Veranstaltungsort: Großer Konferenzraum im Konferenzgebäude des Saarländischen Rundfunks, Franz-Mai-Straße 1, 66121 Saarbrücken
und live auf:
Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich!
Bitte melden Sie sich bis Dienstag, 21. Oktober 2025, incl. einer gültigen eMail-Adresse an und teilen Sie bei Ihrer Zusage mit, ob Sie allein oder in Begleitung weiterer Personen kommen möchten. Am 22. Oktober erhalten Sie von uns eine Teilnahmezusage, die als Eintrittskarte zur Veranstaltung dient. Mit Ihrer Zusage geben Sie uns Ihr Einverständnis dafür, dass alle eventuell bei der Veranstaltung von Ihrer Person entstehenden Bild- und Tonaufnahmen veröffentlicht werden dürfen.
Am 23. Oktober 1955 entschieden sich 67,7 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer bei einer Volksabstimmung gegen das Saar-Statut, das mit den „Pariser Verträgen“ dem Saarland Autonomie zugestehen wollte. Als Folge der Ablehnung akzeptierte die Französische Regierung den Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland.
Die Lösung der sogenannten „Saar-Frage“ war ein zentraler Punkt in der Entwicklung des deutsch-französischen Verhältnisses und insofern von europaweiter Bedeutung.
Innerhalb des Saarlandes jedoch wurden die beiden Alternativen höchst kontrovers diskutiert, zerrütteten ganze Familien und wirken teilweise bis heute nach. Mit der von Norbert Klein, dem ehemaligen Chefredakteur des Saarländischen Rundfunks, moderierten Veranstaltung werden wir uns unterschiedlichen Facetten der Auseinandersetzung vor siebzig Jahren nähern.
ABLAUF
Begrüßung:
- Martin Grasmück, Intendant des Saarländischen Rundfunks
Impuls-Referate:
- Prof. Dr. Bärbel Kuhn befasst sich mit Frauen im Abstimmungskampf
- Dr. Hans-Christian Herrmann beleuchtet die autonome Saar – fundamental für unser Selbstverständnis – schwach in unserer Erinnerungskultur
- Dr. Rudolph Brosig eruiert, wie das Saarland geworden wäre, wenn am 23. Oktober das Statut eine Mehrheit gefunden hätte
Podiumsdiskussion:
- Prof. Bärbel Kuhn
- Dr. Hans-Christian Herrmann
- Dr. Rudolph Brosig
- Norbert Klein (Moderation)
Prof. Bärbel Kuhn
studierte Geschichte und französische Literatur- und Sprachwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Während ihres Studiums und nach dem Ersten und Zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien unterrichtete sie an verschiedenen deutschen und französischen Schulen. Sie erhielt ein Stipendium nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz und wurde 1988 im Fach Romanistik an der Universität des Saarlandes promoviert. Von 1991 bis 1996 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte am dortigen Historischen Institut. Nach einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgte 1999 die Habilitation. Sie erhielt die venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte und übernahm Vertretungs- und Gastprofessuren an den Universitäten/Hochschulen in Bielefeld, Karlsruhe, Wien und Duisburg-Essen. Von 2007 bis 2009 war sie Universitätsprofessorin für Didaktik der Geschichte an der Universität Duisburg-Essen und seit 2009 lehrt sie an der Universität Siegen. Neben Veröffentlichungen zu geschichtsdidaktischen und kulturgeschichtlichen Themen hat sie auch zur Geschichte des Saarlandes gearbeitet.

Dr. Hans-Christian Herrmann
studierte nach seinem Abitur von 1986 bis 1992 Geschichte, Germanistik und Pädagogik an der Universität des Saarlandes (I. Staatsexamen). Er wurde bei Rainer Hudemann mit einer Dissertation zur Sozialpolitik der Gewerkschaften im Saarland nach dem Zweiten Weltkrieg promoviert. Er war für das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Teilnehmer des 30. Lehrganges für den höheren Archivdienst an der Archivschule Marburg. Er war Referent und stellvertretender Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsarchiv in den Abteilungen Dresden (1997–2001), Leipzig (2001–2009) und Chemnitz (2009–2010). Seit 2010 ist er Archivdirektor sowie Leiter des Stadtarchivs Saarbrücken. Er veröffentlichte Publikationen zur Saarbrücker Stadtgeschichte und saarländischen Landesgeschichte, seine Schwerpunkte sind Wirtschafts- und Kulturgeschichte sowie Erinnerungskultur.

Dr. Rudolph Brosig
geb. 1948 in Saarlouis. Von 1977 bis 2013 Tätigkeiten bei der FDP-Landtagsfraktion und als Jurist in der saarländischen Landesverwaltung; danach bis 2018 Geschäftsführer der Landesgesellschaft IZES gGmbH und ab 2018 der Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar mbH. Seit 2013 Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Villa Lessing, Liberale Stiftung Saar. Vorsitzender des Landesschiedsgerichts der FDP-Saar und Mitglied des Bundesschiedsgerichts.

Norbert Klein – Moderation
wirkte seit 1974 als Journalist beim Saarländischen Rundfunk. Zuvor absolvierte er ein Studium der Germanistik, Sozialkunde und Politikwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Beim SR war er u.a. Leiter SR-Jungendfunk, moderierte das SR-Morgenmagazin, den Aktuellen Bericht sowie die SWF/SR-Talkshow Mittwochsforum. Von 2003 bis 2019 war Norbert Klein SR-Chefredakteur. Weiterhin war er als Korrespondent ARD-Aktuell und ARD-Kommentator tätig. Für seine journalistische Arbeit erhielt Norbert Klein den Kurt-Magnus-Preis der ARD.

Veranstalter
Villa Lessing
Liberale Stiftung Saar
Veranstaltungsleitung
Hermann Simon
Geschäftsführer
Organisation
Carmen Oschmann
Stiftung Demokratie Saarland
Gäste
Prof. Dr. Bärbel Kuhn
Dr. Hans-Christian Herrmann
Dr. Rudolph Brosig
Norbert Klein
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